Ein paar Informationen über den Verein

Die Geschichte des AMC - Arbeitskreis Modellbahn Chemnitz e.V. beginnt im Juli des Jahres 1962. Damals wurde von sechs enthusiastischen Modelleisenbahnern die AG 3/13 Karl-Marx-Stadt gegründet. Nur kurze Zeit vorher, am 7. April 1962 war in Leipzig der "Deutsche Modelleisenbahn-Verband (DMV)" von wenigen Arbeitsgemeinschaften und den Pioniereisenbahnen der DDR gegründet worden. Die Karl-Marx-Städter Modellbahner gehörten zu den ersten neu gegründeten Arbeitsgemeinschaften des DMV.

 

Über die Geschichte, die Anlagen, Tief- und Höhepunkte soll hier berichtet werden.

07.04.1962

Die ersten vier Jahre der AG 3/13 Karl-Marx-Stadt

Am 25.7.1962, 17:30 Uhr, schlug die große Stunde. Es wurde die Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Modelleisenbahn-Verbandes in Karl-Marx-Stadt, registriert unter der Nummer 3/13, gegründet. Es fanden sich sechs Modellbahnfreunde von denen Einer zum Vorstand gewählt wurde.

Einen Monat nach dem Gründungsaufruf wurde in der Rubrik "Mitteilungen des DMV", in der Zeitschrift "Der Modelleisenbahner", der Vollzug der Gründung bekannt gegeben.

Die Jahre ab 1962 brachten manch Höhen und Tiefen. Ein großes Hoch war im Zeitraum von 1963 bis 1964 zu verzeichnen. In diesem Zeitraum erfolgte der Aufbau unserer Gemeinschaftsanlage, welche jedoch nur noch in Bildern zu betrachten ist. Da es immer ein paar Verrückte geben muß, haben ca. 10 bis 15 aktive Freunde in einer Rekordzeit von eineinhalb Jahren auf einer Fläche von 17 m² eine große Modellbahnanlage aufgebaut. Diese Anlage hatte als Motiv eine 2-gleisige Hauptbahn mit großem "Hauptbahnhof", eine Nebenbahnstrecke mit Übergangsbahnhof zur Schmalspurbahn und eine Schmalspurstrecke mit Endbahnhof. Auf dieser Anlage befanden sich ca. 150 m Gleise, über 85 Weicheneinheiten, hunderte Meter Verdrahtungsmaterial, die wiederum tausende von Lötstellen erforderlich machten. 

V. Pioniertreffen 1964

Zum V. Pioniertreffen im Juni 1964 in Karl-Marx-Stadt wurde die Anlage der Öffentlichkeit vorgestellt, nachdem im letzten Vierteljahr sämtliche Familieninteressen, persönliche und berufliche Aufgaben "in den Hintergrund" gestellt wurden und die aktiven Freunde täglich, einschließlich sonnabends und auch sonntags bis "in die Puppen" in der AG wühlten. Glücklicherweise gelang es bis zum Eröffnungstag, morgens 5:00 Uhr, den letzten Handschlag zu tun. Es wankten dann diesen Morgen  sechs schlaftrunken nach Hause, um dann mittags wieder da zu sein. Es standen nämlich noch keine rollenden Materialien auf der Anlage. Die standen bzw. lagen alle noch wohlverpackt in den Verpackungen. Außerdem war bis dahin noch kein Zug über alle Strecken gefahren. Man wußte also noch gar nicht, ob alles funktionierte. Es hatten lediglich abschnittsweise Proben stattgefunden. Im Gegensatz zur Deutschen Reichsbahn hat es jedoch geklappt, es gab keine Schaltungsfehler, alle Weichen gingen. Das es ab und zu gescherbelt hat, war vorbildgerecht, wenn böse Zungen auch das Gegenteil behaupteten.
 

 

 

DER MODELLEISENBAHNER Heft 7 1965, Seite 197

Ein besonderes Fundstück ist der Bericht der Zeitschrift DER MODELLEISENBAHNER über die AG vor 50 Jahren.


 

 

1967 Abbruch der ersten Anlage

 

Bis 1967 existierte die Anlage und wurde zu verschiedenen Anlässen (Weihnachten, 800-Jahrfeier der Stadt Karl-Marx-Stadt) der Öffentlichkeit vorgestellt. 

Da aber sich immer mehr Mängel auf technischem Gebiet einstellten und auch neue Erkenntnisse gesammelt wurden, kam es zu dem Beschluß: 

"Abbruch der alten und Neuaufbau einer Anlage nach Motiven des großen Vorbildes."


 

Die 2.Anlage -Die neue Gemeinschaftsanlage "Erdmannsdorf-Augustusburg" 


Seit 1968 wurde an der neuen Gemeinschaftsanlage "Erdmannsdorf-Augustusburg" gebaut. Bilder davon werden noch gesucht, aber von der Standseilbahn gibt es welche. Der  1970/71 entstandene Anlagenteil der Standseilbahn war integriert in die Anlagenteile mit dem Bahnhof Erdmannsdorf-Augustusburg. Nachdem dieses Teil später den Ansprüchen nicht mehr genügte wurde die Seilbahn zum Diorama umgebaut (siehe Foto aus Modelleisenbahnkalender 1994, Kalenderblatt Juni).

 Eine Ausstellung im Schloßbergmuseum

Gezeigt wurde auf der Ausstellung vom 13. bis 28. Februar 1971 im Schloßbergmuseum ein Teilabschnitt der neuen Gemeinschaftsanlage "Erdmannsdorf-Augustusburg" und die Demonstrationsanlage "100 Jahre RAW" sowie einige Heimanlagen der AG-Mitglieder. 

17.500 Besucher zählte diese Ausstellung, der Zeitpunkt war mit den Winterferien günstig gewählt und Frau Holle soll eine Fehlplanung betreffs Schnee gemacht haben. 

Aber vielleicht lag die hohe Besucherzahl auch an solchen kleinen Mehrfachbesuchern :


Während der Ausstellung machte sich die AG schuldig, indem sie eine Mutti zur Verzweiflung brachten. Einmal den Fehler begehend auf dem Nachhauseweg  in Richtung Ausstellung abzuweichen und diese zu besuchen, hatte sie dann jeden Tag die Ehre, denn ihr kleiner Sohn machte jedesmal solange  Krach, bis die Mutti zur Ausstellung abbog.

 

Besucher der Ausstellung im Februar 1971

Die Standseilbahn nach der Überarbeitung

Die in die Anlage integrierte Standseilbahn

Beteiligung an Sonderfahrten


Man beteiligt sich an den Exkursionen/Sonderfahrten des BV Dresden, u. a. zum "Tag des Eisenbahners". 

1971 war die AG Karl-Marx-Stadt mit der Organisation dran und bereitete gemeinsam mit dem Bw Hilbersdorf und dem BV Dresden die Rundfahrt "Karl-Marx-Stadt - Zwönitz - Aue - Grünstädtel - Annaberg-Buchholz - Zschopau - Karl-Marx-Stadt" mit 50 1490-7 und 86 1617-9 vor. 

Am 7. Mai 1972 nahm die AG mit einer Exkursion Abschied vom Bimmelbähnle "Thum-Wilischthal" (stillgelegt am 28. Mai 1972). Heute ziert eine Wandgestaltung "Thumer Netz" den Vorraum zu dem Klubraum.

 

Im Bahnhof Mitte 1972-2000

 

Die AG suchte neue Arbeitsräume und konnte schließlich in den Bahnhof Karl-Marx-Stadt Mitte (ehemals Nicolaibahnhof) umziehen. Ende 1972 erreichte die Fernheiztrasse den Bahnhof und schuf die Voraussetzungen für die Nutzung einiger Räume durch die Modelleisenbahner. Allerdings stand zunächst statt 200 m² nur ein Teilraum mit 90 m² zur Verfügung. Zu einem späteren Zeitpunkt mußten die Anlagen also noch einmal umziehen.

 

1977- 125 Jahre Chemnitz Hbf

Das Kulturzentrum RAW "Wilhelm Pieck" Karl-Marx-Stadt gab im Jubiläumsjahr 1977 eine 32-seitige Broschüre heraus, in der auch die AG Modelleisenbahn Eingang fand. Sogar die Basa-Nummer eines Mitgliedes wurde veröffentlicht.

Der Weiterbau Richtung Flöha im Arbeitsplan für 1977/78

einige Zielstellungen für 1977/78

  • Der Aufbau bzw. Fertigstellung der Anlagenteile "Erdmannsdorf" - "Schleifenau" - "Flöha" erfolgt mit dem Ziel, diese Teile bis zur 2. Aprilhälfte 1978 fertig zu stellen und den Probebetrieb aufzunehmen.
  • Vorbereitung Stellpult "Flöha" und Erarbeitung der Grundplatte ab Jan. 1978
  • Herstellung des weiteren Streckenteils "ab Flöha" nach Fertigstellung der Gleisanlage "Bahnhof Flöha" (außer Bw) Anfang 1978

In den achtziger Jahren


In den achtziger Jahren wurde intensiv an der Anlage "Flöha" gebaut. Eisenbahn und Landschaft als Ganzes nachzugestalten stand dabei (und steht bis heute) im Mittelpunkt der modellbauerischen Bemühungen. Die H0/H0e-Clubanlage war ca 45 m² groß. Im Mittelpunkt der Anlage stand die Darstellung des Bahnhofs Flöha an der DW-Linie (Dresden-Werdau) kurz vor Eröffnung des elektrischen Zugbetriebes im Jahre 1965 mit den beiden abzweigenden Nebenbahnen nach Annaberg-Buchholz und nach Pockau-Lengefeld. Hunderte Meter Gleis und über 300 Weicheneinheiten wurden verbaut .

Verschiedene Motive unserer sächsischen Heimat wurden aneinandergereiht, so der Bahnhof Freital-Hainsberg mit der Schmalspurbahn ins Weißeritztal, das Dreischienengleis bei Wolkenstein, die Landschaft um Oederan oder ein Stück der Strecke nach Riesa mit dem Tunnelabriß zwischen Waldheim und Döbeln, eine Anschlußbahn und eine Lehmgrube.

1991

Mit der Auflösung des DMV  


im Jahre 1991 kam das Ende für diese zentrale Organisationsstruktur. Die Rechtsnachfolge des Bezirksverbandes Dresden des DMV wurde von der neugegründeten Sächsischen Modellbahner-Vereinigung e.V. übernommen und damit den Modellbahnvereinen (auch über Sachsen hinaus) eine neue Heimat gegeben.

Die Situation Anfang der 90er Jahre war aber auch ein Start in eine neue Modellbahnzeit mit neuen Möglichkeiten. Eine davon war Modelleisenbahn im Maßstab 1:22,5. Der Verein konnte am 12.6.1994 anläßlich des 40. Geburtstages der Parkeisenbahn im Küchwald die Besucher mit einer transportablen Gartenbahnanlage überraschen, die später zu einer stationären Anlage in den Vereinsräumen ausgebaut wurde

Eisenbahn-Journal 7/1993 

Im Eisenbahn-Journal 7/1993 erschien der Artikel "FLÖ-HA, HIER FLÖ-HA!", er vermittelt einen guten Gesamteindruck von der Anlage.

EJ 7-1993 

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Ausbau der H0/H0e-Anlage

Ab 1993 entstand ein Anlagenteil mit der Papierfabrik Dreiwerden, der 1996 zu einem Diorama umgestaltet wurde und später in die aktuelle Anlage eingebaut wurde.

Bau Bf. Karlstadt im Jahr 1996, Abschluß der Elektrifizierung 1998

Der neue große Bahnhof entstand in Anlehnung an die Einfahrt in den Chemnitzer Hauptbahnhof aus Richtung Zwickau. Der Entwurf der großen Bahnhofshalle, die aus ca. 6500 Lötstellen besteht, wurde der Mittelhalle des Leipziger Hauptbahnhof abgeschaut. Über dem großen Schattenbahnhof entwickelte sich die Stadt mit einer Straßenbahnlinie.

Letzte Ausstellung im Bahnhof Mitte am 9./10.10.1999

1999 hiess es Abschied nehmen von den Räumen im Bahnhof Mitte. Heute im Jahre 2022 existieren sie nicht mehr.

1999/
2000

Und dann kam sie, die Säge

und der Umzug in die Neefestr.82.

Das ist die neue Anschrift des AMC - Arbeitskreis Modellbahn Chemnitz seit dem Jahr 2000. Das neue Domizil liegt im Solaris Technologie- und Gewerbepark im Keller des roten Klinkerbaus (Gebäude 11 des VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt) zwischen Spielemuseum und Solaristurm.

Viel Arbeit wartete auf die Vereinsmitglieder, denn zunächst mußte aus der Billardhöhle im Keller ein Raum gemacht werden, in dem man Modelleisenbahn präsentieren kann.Nur der Bahnhof Karlstadt mit der Westausfahrt Richtung Zwickau, der große Schattenbahnhof und Teile der im Bahnhof Mitte begonnenen Stadt und der Straßenbahn konnten in unseren neuen Räumen weiterverwendet werden, das war ca. 1/3 der früheren Anlage. Wenige Jahre später konnte die ursprüngliche Ausdehnung erreicht und schließlich übertroffen werden.

Erste Ausstellung
in den neuen Räumen 
am 17./18.2.2001

50. Geburtstag des Vereins 2012

2012 wurde unser Verein schon 50 Jahre alt. Über 30 aktive Mitglieder von 10 Jahre alt bis über 80 Jahre alt basteln im Jubileumsjahr weiter an der großen Anlage,an der Gartenbahn und neu auch an der Spurt TT. Neue Details entstehen und neue Mitstreiter stoßen zum Verein. Und so wird auch mal gefeiert und gegessen.

2014 Beginn der Zugparaden


Seit Februar 2014 hat es sich zur Tradition entwickelt, den Besuchern passend zu einem Ausstellungsmotto Züge während einer Parade vorzuführen und zu erläutern.

Inzwischen warten eine Reihe unserer Stammgäste darauf, daß ein AM-Ce-lein zum Mikrofon geht und das vorträgt, was sich eine verrückte Mannschaft so ausgedacht hat.

2018 Der AMC bringt sich in das 875-jährige Stadtjubiläum ein

Die Ausstellungen und die Zugparaden in diesem Jahr orientierten sich am Stadtjubileum.

2020 Gerade noch geklappt-Februarausstellung kurz vorm Corona-Chaos

Im Februar 2020 kamen schon erschreckende Nachrichten aus China und Italien über ein gefährliches Virus. So war die Ausstellung schon etwas überschattet-konnte aber zu unserer und der vielen Besucher Freude noch normal stattfinden.

 

Ende Februar 2022 konnte unser Verein das Erste Mal nach den strengen Corona-Zeiten an einem größeren Event teilnehmen. Kurz vor Ausstellungsbeginn wurden auch noch einige Hygiene-Rgeln gelockert so daß doch sehr viele Besucher kamen. 

 

Manche zweifelten am Erfolg dieser Veranstaltung und meinten "es kommt sowieso keiner oder die Veranstaltung kann eh nicht stattfinden". Doch es wurde ein voller Erfolg. Viele Besucher freuten sich riesig endlich wieder eine Ausstellung besuchen zu können.

 

 26.02./27.02.2022
4.Chemnitzer Modellbahntage


Es  wurden viele kleinere und größere schön gestaltete Anlagen gezeigt und unser Verein hatte die Gelegenheit die ersten Module unserer neuen TT-Modulanlage zu zeigen. Es waren schöne Tage.

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